Willkommen lieber Leser

Schön, dass ihr auf »usagitsune« hergefunden habt, den Blog mit Geschichten aus ganz Japan.
Der Name »usagitsune« leitet sich aus dem Japanischen von »usagi« , übersetzt »Hase«, und »kitsune« , zu deutsch »Fuchs«, ab.

Unter »Erzählungen aus Japan« findet ihr viele Märchen, Sagen und Legenden.  
»Unheimliches Japan« beschäftigt sich mit Ritualspielen sowie düsteren und furchteinflößenden Horrorgeschichten und urbanen Legenden.  
»Chinese Zodiacs« stellt euch die 12 asiatischen Tierkreiszeichen vor.  
Also schaut euch um. Wir wünschen euch viel Spaß beim Entdecken von Japans Mythologie und Geister- und Götterwelt.

Aktuell veröffentlichen wir unsere Artikel im Zwei-Wochen-Rhythmus. Wenn dir unsere Arbeit gefällt, würden wir uns über Unterstützung freuen, damit wir in Zukunft mehr Zeit für dieses Projekt aufwenden können. Hier geht es zu unserer Patreon-Seite!

Ein ungleiches Paar

Die Inhalte werden von Megumi und Ellen erarbeitet und bereitgestellt.

Megumi M

Freie Künstlerin

Megumi wurde in Japan geboren und arbeitet seit vielen Jahren als selbständige und freie Künstlerin.

Ellen A. Korei

Autorin

Ellen kommt aus Deutschland, begegnete jedoch schon früh japanischer Kultur. Nach ihrem Studium der Germanistik arbeitete sie als selbstständige Autorin.

Okikus Brunnen

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. In der Hyōgo Präfektur in der Region Kansai steht die berühmte Burg Himeji. Dort auf dem Gelände befindet sich ein alter Brunnen, der ungefähr zehn Meter tief reicht und derzeit mit einem Metallgitter abgedeckt ist. Schaut man hinab, kann man die üppige Vegetation erkennen, die sich seit unzähligen Jahren dort ausgebreitet hat. 32 Steinsäulen säumen die Brunnenmauern und sind nach einem spezifischen Muster angeordnet. An jeder Seite des achteckigen Gebildes erheben sich drei kürzere Säulen, an den Ecken jeweils etwas größere, und rahmen es ein. So besteht die …

Chohei und der Kappa aus Hida

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Im Norden des Berglandes Hida, das in der Gifu Präfektur liegt, gab es einen Ort mit Namen Kawai. Hier lebte der fleißige Bauer Chōhei, der jeden Tag pflichtbewusst seiner Arbeit nachging. Er pflanzte oft Gurken an, so auch in diesem Jahr, säte dabei ungewöhnlich viele aus. Sein Einsatz trug reichlich Früchte. So kam es im Sommer zu einer riesigen Ernte, dass er fast jeden Tag einen großen Korb der Gemüsepflanzen nach Hause bringen konnte. Frisch schmeckten sie am besten, doch auch eingelegt behielten sie einen guten Geschmack. Da …

Das Fuchsfenster-Spiel

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Das Fuchsfenster-Spiel, im Japanischen 狐の窓(kitsune no mado – wörtlich Fuchsfenster), ist ein Spiel, durch das man Geister sehen kann. Dafür muss man die Hände zu einer bestimmten Form zusammenbringen und die Finger bilden dann das sogenannte Fuchsfenster, durch das man hindurchsehen kann. Obwohl das Spiel wie viele andere im Internet die Runde macht, hat es seine Wurzeln weit früher. Die älteste bewiesene Datierung geht bis in die Edo-Zeit zurück (ca. 1603 bis 1867). Doch wie alt es wirklich ist, lässt sich nicht mit Genauigkeit sagen. Füchse sind natürlich …

Der Wildhund Hayataro

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Die Shōwa-Ära beschreibt die kurze Amtszeit des Hanazono-Kaisers und dauerte von 1312 bis 1317 an. In dieser Zeit spielt die Geschichte des Wildhundes Hayatarō. Es war an einem Tag im Spätsommer, als ein Reisender in Miyada in Kamiina vorbeikam. Unruhig schaute er sich stetig um, schien nicht zu wissen, wohin er sich wenden wollte, und entdeckte schließlich ein Teehaus am Wegesrand, das er prompt betrat. Die alte Eigentümerin begrüßte ihn freundlich, und wenn er auch nicht unfreundlich wurde, so merkte sie ihm die Unruhe an. »Gute Frau«, begann …

Haltestelle Kisaragi – Hasumis Post

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Wie im letzten Beitrag angekündigt, werde ich euch dieses Mal den kompletten Verlauf des damaligen Threads aufzeigen. Es handelt sich lediglich um eine deutsche Übersetzung der Posts, ich bin also nicht der eigentliche Autor. Des Weiteren sei dazu gesagt, dass die ersten Posts als »anonym« getätigt wurden und erst später durch den Nutzer »Hasumi« weitergeführt. Normalerweise haben Usernamen auf dem Messageboard noch sogenannte »Trips« angefügt. Diese habe ich der Übersichtlichkeit wegen weggelassen. Sie dienen im Grunde dazu, den User als den Gleichen auszuweisen. Bei anonymen Beiträgen fällt dieser …

Haltestelle Kisaragi

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Die Legende um die Kisaragi Haltestelle kam in einem japanischen Message-Board namens 2chan auf. Das Board ist immer wieder Sammelplatz unerklärlicher Phänomene und urbaner Legenden. So gibt es dort auch einen Thread, der dazu auffordert, seltsame Vorkommnisse zu posten. Genau hier postete 2004 eine Userin ihre Erlebnisse in Echtzeit. Bei der Kisaragi Haltestelle handelt es sich um eine eigentlich nicht existente Haltestelle. Es ist nicht bekannt, wo sie liegt, denn sie ist auf keiner Karte verzeichnet. Berichten zufolge soll eine Frau sie in der Shizuoka Präfektur, Chūbu Region, …

Der Fuchsgott, der Sumo liebte

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Vor langer Zeit lebte ein alter Mönch in einem Bergtempel, dort wo sich heute Tokyo erhebt. Zusammen mit seinem Novizen verrichtete er jeden Tag seine Arbeit und betete zu Buddha. Der Schüler schlug hierbei gewissenhaft die Mokugyo. Ab und an hüpfte die kleine Holztrommel dabei fast vom Kissen, weil die Kraft des jungen Mönches wirklich bemerkenswert war. Er war eben sehr groß und von stattlicher Figur. Beide lebten so friedlich und die Tage verstrichen. Doch irgendwann begann der Novize sich Nacht um Nacht aus dem Tempel zu schleichen. …

Sutra

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Mein Name ist Shigeo, ich bin Mönch. Ein Weg, den ich schon früh und aus Überzeugung beschritten habe. Oft werde ich gefragt, ob ich denn Übernatürliches spüren kann. Und, ja, mit genügend Training kann man so etwas entwickeln, so wie ich es auch tat. Daher sagte mir mein Meister einst, ich solle vorsichtig sein und niemals Sutren außerhalb des Hauses lesen. Es macht einen Unterschied ein Sutra in einem Tempel vor Buddha oder woanders zu rezitieren. Wie so oft ist das Verbotene das, was einen reizt. Ich wollte …

Wasser nur dem Sohn

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Es war einmal ein bescheidener Bauersmann, der lebte in einem kleinen Dorf in der heutigen Chiba-Präfektur. Er war ein einfacher, aber fleißiger Mann, der Tag ein, Tag aus, nichts weiter tat als zu arbeiten. Wenn das Wetter es erlaubte, bestellte er seine Reisfelder und Gemüsebeete und brachte einen Teil der hart erarbeiteten Ernte in die nächstgelegene Stadt, um sie dort zu verkaufen. Auf diese Weise verdiente er gerade genug für seine Frau und seine Kinder, um ein schlichtes Leben zu führen. In seinen jungen Tagen klagte der gute …

Der verbotene Schrein

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Hi, ich bin Takashi. Seit einiger Zeit lebe ich in einer mittelgroßen Stadt, aber das war nicht immer so. Meine Kindheit habe ich komplett auf dem Land verbracht – so richtig, richtig auf dem Land. Ihr wisst schon, mit nichts drumrum und nichts zu tun in der Nähe. Als Kind hatte ich es lustig gefunden. Aber je jünger man ist, umso spannender kann man wirklich jeden Kleinkram finden. In der Mittelschule wurde mir alles schon zu langweilig. Vor allem weil auch echt wenige in meinem Alter waren. Gefühlt …