Usagitsune

Als erstes würde mir da mein prächtiges Gefieder einfallen, und ich würde lügen, würde ich behaupten, dass mir die Komplimente dafür nicht gefielen. Ich steche heraus und es ist mir nicht unangenehm. Bei einigen gelte ich wohl deshalb als komischer Vogel, andere schätzen meine Eigenartigkeit. Diese Eigenartigkeit pflege ich sehr bewusst. Mir ist wichtig, wie ich mich zeige, kleide, wie meine Federn sitzen. Vor allem, wenn es auf Partys geht, brauche ich lange, bis ich mir genug gefalle. Jetzt könnte man behaupten ich sei eitel, aber das sehe ich so nicht – mir fallen nur so viele Kleinigkeiten auf, die negativ gewertet werden könnten, dass ich vieles bereinige, was andere nicht einmal an sich bemerken. Wenn ich zurechtgemacht bin, ist mein Selbstbewusstsein kaum zu überbieten.

Was man von mir nicht erwarten kann, ist, ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Ich sehe, was Sache ist, und spreche dies aus. Man kommt damit klar, oder nicht. Und wenn nicht, dann ist dies das Problem des anderen – wertungsfrei gesprochen. Im Gegenzug bin ich selber unkompliziert und lese nicht viel zwischen den Zeilen, kann außerdem mit konstruktiver Kritik umgehen und schätze Ehrlichkeit mehr als Falschheit im Mantel der Höflichkeit.

Meine Freunde kennen mich als den Problemlöser. Da ich viel beobachte, weiß ich zu den meisten Problemen auch instinktiv die Lösung oder sehe, wo man es aushebeln kann. Dieses Gespür prädestiniert mich geradezu, mich als Arzt, Detektiv oder Psychologe zu betätigen.

Wen ich damit ein mal als gut befunden habe, der kann mit meiner bedingungslosen Loyalität rechnen. Da ich mich nicht irre, weiß ich, dass diese Personen jede Feder wert sind, die ich für sie lasse.