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Okikus Brunnen

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. In der Hyōgo Präfektur in der Region Kansai steht die berühmte Burg Himeji. Dort auf dem Gelände befindet sich ein alter Brunnen, der ungefähr zehn Meter tief reicht und derzeit mit einem Metallgitter abgedeckt ist. Schaut man hinab, kann man die üppige Vegetation erkennen, die sich seit unzähligen Jahren dort ausgebreitet hat. 32 Steinsäulen säumen die Brunnenmauern und sind nach einem spezifischen Muster angeordnet. An jeder Seite des achteckigen Gebildes erheben sich drei kürzere Säulen, an den Ecken jeweils etwas größere, und rahmen es ein. So besteht die …

Chohei und der Kappa aus Hida

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Im Norden des Berglandes Hida, das in der Gifu Präfektur liegt, gab es einen Ort mit Namen Kawai. Hier lebte der fleißige Bauer Chōhei, der jeden Tag pflichtbewusst seiner Arbeit nachging. Er pflanzte oft Gurken an, so auch in diesem Jahr, säte dabei ungewöhnlich viele aus. Sein Einsatz trug reichlich Früchte. So kam es im Sommer zu einer riesigen Ernte, dass er fast jeden Tag einen großen Korb der Gemüsepflanzen nach Hause bringen konnte. Frisch schmeckten sie am besten, doch auch eingelegt behielten sie einen guten Geschmack. Da …

Das Fuchsfenster-Spiel

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Das Fuchsfenster-Spiel, im Japanischen 狐の窓(kitsune no mado – wörtlich Fuchsfenster), ist ein Spiel, durch das man Geister sehen kann. Dafür muss man die Hände zu einer bestimmten Form zusammenbringen und die Finger bilden dann das sogenannte Fuchsfenster, durch das man hindurchsehen kann. Obwohl das Spiel wie viele andere im Internet die Runde macht, hat es seine Wurzeln weit früher. Die älteste bewiesene Datierung geht bis in die Edo-Zeit zurück (ca. 1603 bis 1867). Doch wie alt es wirklich ist, lässt sich nicht mit Genauigkeit sagen. Füchse sind natürlich …

Der Wildhund Hayataro

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Die Shōwa-Ära beschreibt die kurze Amtszeit des Hanazono-Kaisers und dauerte von 1312 bis 1317 an. In dieser Zeit spielt die Geschichte des Wildhundes Hayatarō. Es war an einem Tag im Spätsommer, als ein Reisender in Miyada in Kamiina vorbeikam. Unruhig schaute er sich stetig um, schien nicht zu wissen, wohin er sich wenden wollte, und entdeckte schließlich ein Teehaus am Wegesrand, das er prompt betrat. Die alte Eigentümerin begrüßte ihn freundlich, und wenn er auch nicht unfreundlich wurde, so merkte sie ihm die Unruhe an. »Gute Frau«, begann …

Der Fuchsgott, der Sumo liebte

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Vor langer Zeit lebte ein alter Mönch in einem Bergtempel, dort wo sich heute Tokyo erhebt. Zusammen mit seinem Novizen verrichtete er jeden Tag seine Arbeit und betete zu Buddha. Der Schüler schlug hierbei gewissenhaft die Mokugyo. Ab und an hüpfte die kleine Holztrommel dabei fast vom Kissen, weil die Kraft des jungen Mönches wirklich bemerkenswert war. Er war eben sehr groß und von stattlicher Figur. Beide lebten so friedlich und die Tage verstrichen. Doch irgendwann begann der Novize sich Nacht um Nacht aus dem Tempel zu schleichen. …

Sutra

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Mein Name ist Shigeo, ich bin Mönch. Ein Weg, den ich schon früh und aus Überzeugung beschritten habe. Oft werde ich gefragt, ob ich denn Übernatürliches spüren kann. Und, ja, mit genügend Training kann man so etwas entwickeln, so wie ich es auch tat. Daher sagte mir mein Meister einst, ich solle vorsichtig sein und niemals Sutren außerhalb des Hauses lesen. Es macht einen Unterschied ein Sutra in einem Tempel vor Buddha oder woanders zu rezitieren. Wie so oft ist das Verbotene das, was einen reizt. Ich wollte …

Der verbotene Schrein

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Hi, ich bin Takashi. Seit einiger Zeit lebe ich in einer mittelgroßen Stadt, aber das war nicht immer so. Meine Kindheit habe ich komplett auf dem Land verbracht – so richtig, richtig auf dem Land. Ihr wisst schon, mit nichts drumrum und nichts zu tun in der Nähe. Als Kind hatte ich es lustig gefunden. Aber je jünger man ist, umso spannender kann man wirklich jeden Kleinkram finden. In der Mittelschule wurde mir alles schon zu langweilig. Vor allem weil auch echt wenige in meinem Alter waren. Gefühlt …

Yukionna

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Im weiten Hida-Gebirge ragt unter anderem der Shiroumadake fast dreitausend Meter in den Himmel. Er wird im Nihon Hyakumeizan erwähnt und ist bekannt für seine endlosen Wildblumenwiesen im Sommer, wie auch das größte Tal in ewigem Schnee landesweit. Im Sommer zeigen sich dort Felsspitzen, die an Pferde erinnern, woher der Berg seinen Namen hat. Die Winter dort sind geprägt von großen Schneemengen und eisigen Winden, und in genau so einem Winter beginnt diese Geschichte. Am Fuße des hohen Shiroumadake lebten einmal der alter Jäger Mosaku und sein Sohn, …

Shinto-Schrein-Regeln

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Takako und Aoi waren seit langem befreundet. Jeden Tag trafen sie sich und so hatten sie sich auch heute wieder einmal in der Stadt verabredet. Nachdem sie einige Snacks gekauft hatten, suchten sie einen Platz, an dem sie quatschen und die Zeit verbringen konnten. Sie fanden dafür einen alten Schrein und betraten das Areal durch das Torii. Niemand sonst war hier und die beiden spielten vergnügt mit der Glocke, lachten und aßen. Die ganze Zeit über kam kein anderer Besucher vorbei, und als es auf den Abend zuging, …

Schreine ohne Torii

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Schreine: heilige Orte, von Segen erfüllt und von Göttern bewohnt. Ein Torii schützt hierbei die Grenzen und markiert die Schwelle von der menschlichen Welt zur göttlichen. Doch manchmal verwittert das Tor, es wird zerstört oder verschwindet … Zwei Mädchen zogen gern zusammen los und statteten Schreinen Besuche ab. Es war ein gemeinsames Hobby und sie hatten schon viele besucht. So gelangten sie auch dieses Mal an einem Kleinen, etwas Abgelegeneren an. Fast hätten sie den von Wald umgebenen Ort übersehen, denn zudem fehlte das Torii, das sonst so …