Kategorie: <span>Erzählungen aus Japan</span>

Chohei und der Kappa aus Hida

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Im Norden des Berglandes Hida, das in der Gifu Präfektur liegt, gab es einen Ort mit Namen Kawai. Hier lebte der fleißige Bauer Chōhei, der jeden Tag pflichtbewusst seiner Arbeit nachging. Er pflanzte oft Gurken an, so auch in diesem Jahr, säte dabei ungewöhnlich viele aus. Sein Einsatz trug reichlich Früchte. So kam es im Sommer zu einer riesigen Ernte, dass er fast jeden Tag einen großen Korb der Gemüsepflanzen nach Hause bringen konnte. Frisch schmeckten sie am besten, doch auch eingelegt behielten sie einen guten Geschmack. Da …

Der Wildhund Hayataro

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Die Shōwa-Ära beschreibt die kurze Amtszeit des Hanazono-Kaisers und dauerte von 1312 bis 1317 an. In dieser Zeit spielt die Geschichte des Wildhundes Hayatarō. Es war an einem Tag im Spätsommer, als ein Reisender in Miyada in Kamiina vorbeikam. Unruhig schaute er sich stetig um, schien nicht zu wissen, wohin er sich wenden wollte, und entdeckte schließlich ein Teehaus am Wegesrand, das er prompt betrat. Die alte Eigentümerin begrüßte ihn freundlich, und wenn er auch nicht unfreundlich wurde, so merkte sie ihm die Unruhe an. »Gute Frau«, begann …

Der Fuchsgott, der Sumo liebte

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Vor langer Zeit lebte ein alter Mönch in einem Bergtempel, dort wo sich heute Tokyo erhebt. Zusammen mit seinem Novizen verrichtete er jeden Tag seine Arbeit und betete zu Buddha. Der Schüler schlug hierbei gewissenhaft die Mokugyo. Ab und an hüpfte die kleine Holztrommel dabei fast vom Kissen, weil die Kraft des jungen Mönches wirklich bemerkenswert war. Er war eben sehr groß und von stattlicher Figur. Beide lebten so friedlich und die Tage verstrichen. Doch irgendwann begann der Novize sich Nacht um Nacht aus dem Tempel zu schleichen. …

Wasser nur dem Sohn

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Es war einmal ein bescheidener Bauersmann, der lebte in einem kleinen Dorf in der heutigen Chiba-Präfektur. Er war ein einfacher, aber fleißiger Mann, der Tag ein, Tag aus, nichts weiter tat als zu arbeiten. Wenn das Wetter es erlaubte, bestellte er seine Reisfelder und Gemüsebeete und brachte einen Teil der hart erarbeiteten Ernte in die nächstgelegene Stadt, um sie dort zu verkaufen. Auf diese Weise verdiente er gerade genug für seine Frau und seine Kinder, um ein schlichtes Leben zu führen. In seinen jungen Tagen klagte der gute …

Yukionna

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Im weiten Hida-Gebirge ragt unter anderem der Shiroumadake fast dreitausend Meter in den Himmel. Er wird im Nihon Hyakumeizan erwähnt und ist bekannt für seine endlosen Wildblumenwiesen im Sommer, wie auch das größte Tal in ewigem Schnee landesweit. Im Sommer zeigen sich dort Felsspitzen, die an Pferde erinnern, woher der Berg seinen Namen hat. Die Winter dort sind geprägt von großen Schneemengen und eisigen Winden, und in genau so einem Winter beginnt diese Geschichte. Am Fuße des hohen Shiroumadake lebten einmal der alter Jäger Mosaku und sein Sohn, …

Die zwei Drachen von Kita-In

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Am Stadtrand des kleinen Ortes Kawagoe, westlich von Tokyo, steht ein prächtiger Tempel namens Kita-In. Dort erzählt man sich eine Geschichte, die sich vor langer Zeit so zugetragen haben soll. Es war eines nachts, in einer Zeit, wo die Wege noch unbeleuchtet waren, da klopfte es zu später Stunde an der Tür. Als der alte Tempelmeister öffnete, stand ihm gegenüber eine außergewöhnlich schöne, junge Frau. »Guten Abend, ehrenwerter Priester«, verbeugte sich die Unbekannte. »Verzeiht die Störung um die späte Stunde, doch habe ich eine dringende Bitte Würdet Ihr …

Kintaro von Ashigarayama

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Vor etwas mehr als tausend Jahren lebte, verborgen in den Ashigara-Bergen in der damaligen Provinz Sagami, eine Yamauba und ihr kleiner Sohn, Kintaro. Nun muss man wissen, eine Yamauba ist eine Hexe, die in den Tiefen der Berge haust, und weil das Leben dort nicht einfach ist, sind diese Hexen übermenschlich stark. So war es denn auch mit Kintaro. Schon als Säugling spielte er mit Steinen, die größer waren als sein Kopf, und er war gerade mal ein Jahr alt, da konnte er laufen so schnell wie der …

Die Fuchsbraut

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Einst lebte in einem kleinen Dorf in den Bergen ein junger Mann namens Narinobu. Schon früh hatte ihn ein schweres Schicksal getroffen, als er Vater und Mutter verloren hatte. Seither bewohnte er allein das Elternhaus und bestellte die Felder. Narinobu arbeitete hart für seinen Lebensunterhalt, so auch an jenem Tag, als ein junges, hübsches Mädchen vorbeikam. Er schaute von seiner Arbeit auf und blickte ihr entgegen, wie sie in der prallen Sommerhitze den Weg entlang wankte. Noch während er sich selbst in der kleinen Atempause den Schweiß von …

Wie der Hase auf den Mond kam

Bitte Beachten! Diesen Text nicht einfach ohne Erlaubnis kopieren oder nutzen, weder als Text, noch vorgelesen, weder auf Webseiten noch in Videos. Es war vor langer, langer Zeit, als die Menschen und die Tiere sich noch verstehen konnten und nebeneinander lebten, da verirrte sich an einem frostigen Wintertag ein Mann in einen Wald. Er war tagelang gewandert und hatte genauso lang nichts zu sich genommen, außer ein wenig Schnee gegen den Durst, so dass er sich, müde und hungrig, unter einem Felsvorsprung kauerte und auf den Tod wartete.  Da kamen des Wegs ein Hase, ein Fuchs und ein Bär. Die drei befreundeten Tiere beschnupperten den bewusstlosen Mann und steckten die …